Porta - das Tor zur Geschichte

Ein Podcast des Trierischen Volksfreunds

Johann der Blinde: Als ein Ritter in die Schlacht (und seinen Tod) ritt

Die Luxemburger Dynastie im Mittelalter und die Klause in Kastel-Staadt in der Neuzeit

Veröffentlicht am 16.05.2024 / 20:00

Anmerkungen

Im Jahre 1346 stirbt der böhmische König Johann von Luxemburg zu Beginn des Hundertjährigen Krieges in der Schlacht von Crécy. Der auch als "Johann der Blinde" bekannte Monarch war ein Mitglied der luxemburgischen Dynastie, die vor 700 Jahren im damaligen Europa über viel Einfluss verfügte. Wir erzählen euch die Geschichte dieses Ritters, seines Werdegangs - und warum seine Gebeine in der Neuzeit erst von Luxemburg an die Saar gebracht wurden und dann 100 Jahre später wieder zurück .


Am Mikrofon ist mit uns Alexander Schumitz, Redakteur des Trierischen Volksfreunds und Kenner der Geschichte des Königs von Böhmen und Graf von Luxemburg.


Mehr zur Geschichte von Johann dem Blinden könnt ihr auch in diesem Interview mit dem Historiker Heinz Dieter Heimann lesen.


Was war die Schlacht von Crécy? Im 14. Jahrhundert münden Thronsteitigkeiten in Frankreich in den sogenannten Hundertjährigen Krieg (1337 bis 1453): Die englischen Monarchen erheben aufgrund dynastischer Verbindungen Ansprüche auf den französischen Thron, sie sind zudem Besitzer größerer Territorien in Frankreich. Am 26. August 1346 kommt es zur Schlacht von Crécy, ein englisches Heer trifft auf das Aufgebot europäischer Könige an der Seite des französischen Königs Philipp IV. (1293-1350), darunter auch König Johann von Böhmen (1296-1346), aus dem Geschlecht der Luxemburger. Johann, bekannt als der „blinde König“, fällt in dieser Schlacht, die für Frankreich mit einer Niederlage endet. Erst mit dem Auftreten von Jeanne d’Arc, der Jungfrau von Orleans (hingerichtet 1431), kommt es zur Wende im Konflikt, an dessen Ende der Rückzug Englands steht.


Mehr Mittelalter und Ritter in unserem Podcast: In der Folge über "Franz von Sickingen" geht es um einen Söldnerführer, der 200 Jahre nach Johann lebte und Trier belagerte. Mitunter wird er als "letzter Ritter" bezeichnet. Und in der Folge über "Loretta von Sponheim" dreht sich unser Gespräch über eine Gräfin an der Mosel, die sich mit dem Kurfürsten und Bischof von Trier anlegte alias Balduin von Luxemburg - Onkel des besagten Johann des Blinden. Außerdem erklären wir in einer weiteren Folge, wer eigentlich die heilige "Kaiserin Kunigunde" war - denn sie lebte um das Jahr 1000 und war eine Vorfahrin des König Johanns. Und warum Luxemburg eigentlich heute ein Großherzogtum und keine Republik ist, erklären wir euch hier.


-mc/volksfreund.de